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How to network at re:publica #RP15 – 5 Phänomene beim Networking bei Web-Konferenzen

Blog-Eintrag -

How to network at re:publica #RP15 – 5 Phänomene beim Networking bei Web-Konferenzen

#1: Die Alles-Twitterer

Du twitterst im normalen Leben nicht? Kein Problem, re:publica ist Ausnahmezustand. Alle twittern, daher solltest du mitmachen! Im-normalen-Leben-nicht-Twitterer erkennt man allerdings daran, dass sie morgens erstmal schreiben: „Auf zu Tag 2 bei der #rp15” – Mehrwert für die Follower: Nun ja.

Besser wird’s jedoch, wenn Bundesländer Standort-Marketing betreiben und sich dann etwas Digitales für eine Web-Worker-Konferenz einfallen lassen – so geschehen am Stand von Baden-Württemberg: Den Wenigsten war klar, worüber der Stand – der Einzige einer Region – überhaupt informieren wollte. Aber ab ca. 16:00 Uhr war hier viel los, der Grund: Wer einen Tweet absetzte und darin die Hashtags #bwjetzt #freubier unterbrachte, bekam ein Rothaus Zäpfle Bier geschenkt. Nutzen für das Land Baden-Württemberg: nicht zu beziffern.

#2: Allwissende Teilnehmer

Auch wenn man zur Fortbildung und Erweiterung seines Wissenshorizonts zur re:publica geht, sollte man am Donnerstagabend beim re:fill die drei Tage Konferenz eigentlich etwas gönnerhaft so zusammenfassen können: „Ach ja, im Prinzip war nichts Neues für mich dabei. Das meiste wusste ich eh schon durch meine tägliche Arbeit.”

Klar, als Web-Worker auf einer Konferenz für Web-Worker darf der überwiegende Inhalt der Sessions ja nur für die Konzern-Marketing-Heinis und Network-Agentur-Berater-Fuzzies ein Blick in die digitale Zukunft darstellen.

Da diesen Post möglicherweise ja auch genau solches Klientel liest, möchte ich den Inhalt folgender Sessions dennoch zusammenfassen, damit auch für sie ein Mehrwert entsteht:

  • In einer Session mit Tina Pickhardt [@pickihh], Christiane Brandes-Visbeck [@christianeahoi] und Britta Görtz [@praemandatum] konnte man erfahren, 
    • dass kollaboratives Arbeiten mit Google Apps oder Office365 Vieles vereinfacht und übersichtlicher gestaltet.
    • dass heterogene, interdisziplinäre Teams innovativer sind als ein homogenes Team mit Fachidioten
    • dass Vertrauensarbeitszeit und ergebnisbasiertes Arbeiten Mitarbeiter zufriedener und produktiver macht
    • dass die Möglichkeit, aus dem Home Office zu arbeiten, den Bedürfnissen gerade von GenY-Mitarbeitern entgegenkommt
    • dass man durch häufiges, frühes und transparentes Kommunizieren dazu beiträgt, dass Mitarbeiter Entscheidungen respektieren und mittragen und sich stärker mit dem Unternehmen identifizieren.
  • In einer Session zum Thema „Neue Werbeformen und deren Regulierung” wurden von Theresa Grotendorst [@2welten] in einem Einführungsvortrag neue Werbeformen vorgestellt, für die allesamt gilt: Werbung wird subtiler und immer schwerer als solche zu erkennen:

Ok, das Best-Practice-Beispiel von Lord & Taylor kannte ich jetzt auch noch nicht …

#3: Empört Euch über Sponsered Sessions

Für eine Veranstaltung wie die re:publica, bei der die Tickets für drei Tage Konferenz zwischen 100 und 200 Euro kosten, braucht man auch Sponsoren. Sonst kosten die Tickets eher 1.000 Euro. Ganz einfach. Das weiß eigentlich auch jeder, der die re:publica besucht. Aber dennoch ist es ein Gesprächs-Opener, Sessions, bei denen z.B. IBM ein neues, kollaboratives und E-Mail-vermeidendes Tool vorstellt, als „mittelmäßige IBM-Recruitment-Veranstaltung” zu demaskieren. Sponsored Content!

Da es sich bei diesen Sessions um Werbung handelte, werden sie im Folgenden nicht zusammengefasst.

#4: Session-Neid des Nerds

Ein guter Konferenz-Teilnehmer hat sich schon ein paar Tage vor Beginn der Konferenz, spätestens aber bei der Anfahrt am 1. Konferenz-Tag, eingängig mit dem Programm der Sessions befasst.

Das Auswahlverfahren gleicht etwas einer rudimentären Google-Suche: Man scannt die Titel der Veranstaltungen, interessant klingende werden favorisiert. Man scannt die Speaker, Sessions cooler Speaker werden favorisiert. Der Beschreibungstext der Session ist meistens zu lang, als dass man ihn konzentriert lesen möchte.

Dennoch: Wenn man sich beim „Ich-muss-noch-schnell-was-arbeiten” im Relax-Bereich trifft oder nachmittags beim Bier auf dem Hof zusammenkommt und sich über die gehörten Sessions austauscht, ein Gefühlt bleibt: Die anderen waren in noch interessanteren, cooleren, packenderen und überraschenderen Sessions als man selbst.

Bei der nächsten Vorbereitung doch mal den Beschreibungstext lesen? Machen das etwa die anderen? Die haben bestimmt nur Glück.

Wichtig ist allerdings, immer eine Veranstaltung in der Hinterhand zu haben, von der sich herausstellt, dass sie nur von einem selbst besucht wurde. Diese ist dann als besonders wertvoll darzustellen.

Bei mir war das eine Session mit dem ARD-Korrespondenten in Brüssel, Christian Feld [@chrfeld], zum Thema „Netzpolitik in der EU”; hier seine Basic Facts:

  • Die Ausgestaltung der europäischen Netzpolitik hängt an der Lust der Europa-Politiker, sich mit ihr zu beschäftigen. Wenn netzaffine Politiker oder Referenten in die entsprechenden Positionen kommen, lassen sie sich weniger von Lobbyisten die digitale Welt erklären. Es braucht also mehr junge Politiker, die Bock auf Europapolitik haben! Logisch eigentlich.
  • Zwei Persönlichkeiten, die man sich im Zusammenhang mit Netzpolitik in der EU merken sollte: Jean-Claude Junckers Büro-Chef Martin Selmayr [@martinselmayr] und Andrus Ansip [@ansip_eu], Vize-Präsident für den Digitalen Binnenmarkt. Hab ich mir gemerkt, folge ihnen jetzt.

#5: Speaker-Vergötterung auf #stage01

Die Stage 1 ist die größte Bühne, hier werden die Speaker gefeatured, die sich wahrscheinlich nicht um eine Session beworben haben, sondern zu einer eingeladen wurden. Hier sprachen zum Beispiel: Reed Hastings, Gunter Dueck, Anne Wizorek, Peter Sunde oder auch Alexander Gerst, besser bekannt als @astro_alex, unser twitternder Deutscher im All. Falls vom Besuch einer Session unter Nennung des Speaker-Namens erzählt wird, sollte Branchen-Kenntnis gezeigt werden, indem man leise raunt: „Wow krass, der war auch da?” oder „Ach schade, dass ich den verpasst hab!” Spätestens am zweiten Konferenz-Tag also auch mal bei Stage 1 vorbeischauen.

Ich hab sogar zwei Stage-1-Götter miterlebt:

  • Reed Hastings [@reedhastings], CEO Netflix, erzählte zunächst seinen Werdegang als American Dream: „You can make it, if you work hard!” Und bekam dann doch die Kurve, um festzustellen: „But you need to be very lucky, too. And at the right time at the right place to meet with the right people!” Also doch nicht sooo einfach. Er klärte dann noch darüber auf, warum „House of Cards” in Deutschland erst auf Sky zu sehen ist: Die Serie war so dermaßen teuer, dass sie zur Sicherung der Finanzierung die Erstverwertungsrechte außerhalb des Kernmarktes USA meistbietend verkaufen mussten.
  • Gunter Dueck [@wilddueck], Professor für Mathematik und ehemals CTO bei IBM, sprach über Schwarmdummheit – also das Gegenteil von Schwarmintelligenz. Beispiel: Auch wenn die maximale Auslastung 100 Prozent ist, sollte man sein Team optimaler Weise zu 85 Prozent verplanen, denn die restlichen 15 Prozent kommen immer noch unerwartet hinzu. Dennoch versucht jedes Unternehmen, die geplante Auslastung von 100 Prozent zu erreichen und wundert sich, dass man immer hinterherhinkt, Überstunden macht und die Mitarbeiter gestresst sind.

So, jetzt muss ich mal alle meine Kontakte, die ich auf der re:publica gemacht hab, auf Xing adden.

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